Privilegien

Denise Klier
22. Juni
2 Min. Lesezeit

When we identify where our privilege intersects with somebody else's oppression, we'll find our opportunities to make real change. - I. Oluo

Zufälligerweise habe ich es gut getroffen. Ich wurde in ein reiches Land in eine liberale, mittelständische Familie des Bildungsbürgertums geboren. Auch sonst ist es ganz gut für mich gelaufen: bin ganz wohlgeraten rein äußerlich, vom Intellekt und meiner sozialen und emotionalen Intelligenz. Gut, beim Geschlecht hab ich nicht ganz den Jackpot getroffen, aber das ist jammern auf hohem Niveau.

Ich bin mir meiner Privilegien überaus bewusst, nehme aber wahr, wie sehr die Unzufriedenheit hierzulande steigt. Selbstverständlich möchte ich nicht relativieren, dass gestiegene Lebenshaltungskosten, Zukunftsängste und ein hohes Maß an Unsicherheiten und Stress jeden einzelnen von uns auf seine Art betreffen.

Vielleicht entsteht echte Zufriedenheit nicht nur daraus, was wir haben, sondern was wir damit tun. Wenn wir erkennen, wo unser Vorteil auf die Benachteiligung anderer trifft, entsteht eine Chance etwas zu verändern. Für andere – und dadurch auch für uns.

Statt ständig nach mehr zu suchen, könnten wir uns fragen: Wie kann ich meine Stimme, mein Wissen, meine Möglichkeiten nutzen, um etwas Sinnvolles zu bewegen? Denn Sinn ist oft das, was im Wohlstand fehlt – aber genau das, was uns innerlich erfüllt.

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